Gewerkschaft Schalker Eisenhütte GmbH, Gelsenkirchen
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Schalke Locomotives GmbH, Gelsenkirchen
(Nordic Minesteel Technologies NMT)


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Zur offiziellen Homepage: Gewerkschaft Schalker Eisenhütte.

Firmen-Geschichte:

Am 21. August 1872 wurde die Firma Voogelsang & Cie., Eisengießerei und mechanische Werkstatt, Schalke, gegründet. Den Namen "Gewerkschaft Schalker Eisenhütte Maschinenfabrik GmbH" erhielt das Unternehmen am 24. August 1886, es handelte sich dabei um eine bergrechtliche Gewerkschaft.

1882 konstruierte und fertigte man die erste Koksausdrückmaschine. Dies war der Einstieg in den Bereich Kokerei-Maschinen, der im Laufe der Jahre zum wichtigsten Standbein der Firma wurde. Bis heute beschäftigt man sich im wesentlichen mit der Vorplanung, Konstruktion und Errichtung von Kokereien, sowie deren Um- und Ausrüstung und Beratung bzw. Begutachtung. Gebaut werden für solche Anlagen Füllwagen, Koksausdrückmaschinen, Koksüberleitmaschinen, Kokslöschwagen, Kokslöschlokomotiven, sowie Seilzuganlagen. Hinzu kommen auch Umweltschutzeinrichtungen zur Vermeidung unerwünschte Emissionen.

1973 übernahm die Gewerkschaft Schalker Eisenhütte die Bartz KG in Dortmund. Fortan wurde das Werk in Dortmund als selbständige Abteilung mit den Bartz-Fabriknummern weitergeführt. 1987 wurden die Produktion nach Gelsenkirchen zusammengelegt, seitdem werden die Lokomotiven unter der Bartz-Fabriknummer und Schalke-Kommissionsnummer gefertigt.

Die Schalker Eisenhütte gehörte seit 2001 zur Gebr. Eickhoff-Gruppe, Bochum. Der Firmensitz der Schalker Eisenhütte Maschinenfabrik GmbH wurde im Februar 2013 von Gelsenkirchen nach Bochum verlegt. Die Lokomotiv-Produktion selbst blieb weiterhin in Gelsenkirchen ansässig.

Am 10. Dezember 2018 wurde das Geschäftsfeld Schienenfahrzeuge von der Gebr. Eickhoff-Gruppe an die Nordic Minesteel Technologies (NMT) aus Kanada verkauft, die eine neue deutsche Gesellschaft, die Schalke Locomotives GmbH, gründete. Die Schalke Locomotives GmbH ist in Gelsenkirchen ansässig und setzt die lange Tradition der Marke Schalke für Schienenfahrzeuge unter der neuen Führung fort. So konnte im August 2022 das 150jährige Bestehen gefeiert werden.

 

Produktionszahlen

Etwa ab 1937 werden die ersten Schienenfahrzeuge in Form von Kokslösch- und Abraumlokomotiven gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt die Lieferung von Grubenlokomotiven, wobei der elektrische Teil u.a von SSW und AEG stammt. Diese werden auch heute noch neben "schienengebundene Sonderfahrzeugen" gebaut und bilden einen weiteren großen Geschäftsbereich. Bis heute wurde der Bau solcher Lokomotiven fortgeführt. So entstand, neben der Einheitslokomotive für die Ruhrkohle AG, hier die Lokomotiven für die schnellste Personenbeförderung bei Grubenbahnen und die Drehgestell-Fahrdrahtlokomotiven für Chile, um nur zwei der herausragenden Produkte zu nennen. Zu den schienengebundenen Sonderfahrzeugen zählen Schienenschleifmaschinen, Gleismeßtriebwagen, Zwei-System-Lokomotiven und auch Wagen zur Kabelverlegung, Plattformwagen und Tiefladewagen. Dies nur als Beispiel für die umfangreiche Produktpalette der Spezialfahrzeuge.

Über die Spezialfahrzeuge hinaus geht das Projekt "SDE 1800" (SDE = Schalke Diesel Elektrik), welche im September 2008 vorgestellt wurde. Es handelt sich hierbei um eine Drehgestell-Diesellokomotive für Vollbahnen und steht im Wettbewerb mit den in dieser Sparte etablierten Unternehmen wie Vossloh, Bombardier und Siemens. Es wurde 2011 ein Prototyp gebaut, welcher jedoch keine Zulassung erhielt und so nicht ausgeliefert wurde. Das Fahrzeug wurde 2017 an die Toshiba Railway Europe GmbH, Kiel, verkauft und dort umgebaut.

Die genaue Anzahl der gebauten Lokomotiven kann hier nicht genannt werden, da für den Zeitraum von 1937 bis 1987 entsprechende Lieferunterlagen fehlen. Es scheint anfänglich keine eigene Fabriknummernzählung für Lokomotiven gegeben zu haben, Lokomotiven erhielten, wie alle anderen Maschinen, nur eine Kommissionsnummer.

Die Fortführung der Bartz-Loknummernzählung 1987 mit der Fabriknummer 2360 mit paralleler Vergabe von Schalke-Kommissionsnummern ermöglicht zumindest für diese Zeit eine Abschätzung der im Werk Gelsenkirchen gebauten Lokomotiven. Bis Ende 2011 wurde die Fabriknummer 2582 erreicht. Da aber ein Teil dieser Fabriknummern u.a. auch mit Drehgestellen, Umbauten und Batterie-Hebevorrichtungen belegt sind, und Kokslöschlokomotiven nur teilweise mit in die Lokliste eingezählt wurden (so nennt eine Referenzliste zwischen 1988 und 2011 insgesamt 19 Kokslöschlokomotiven, die nicht in der Fabriknummernzählung auftauchen), weicht die Zahl der wirklich gebauten Lokomotiven von den rechnerischen 222 Fabriknummern jedoch ab:

Für den Zeitraum von 1987 bis Ende 2011 wurden nachweislich 199 Lokomotiven gebaut (8 Diesellokomotiven inkl. der SDE1800, 167 elektrische Lokomotiven, 5 Zweikraftlokomotiven, 19 weitere Kokslöschlokomotiven laut Referenzliste), mitgezählt hierbei die Ende 2011 im Bau befindlichen drei Lokomotiven für Chile und die drei für Schweden.

Von 2012 bis zur Übergabe an die Nordic Minesteel Technologies (NMT) 2018 sind keine vollständigen Lieferangaben verfügbar. Bekannt sind 29 Lieferungen, darunter vier schweizer RhB-Maschinen, vier Servicelokomotiven für die Wiener Verkehrsbetriebe und 10 Lokomotiven Typ MMT-M-270-BDE für die Grasberg Mine, West Papua, Indonesien.

Unter der Führung von Nordic Minesteel Technologies (NMT) werden 2019 zwei Servicelokomotive an die Stadtwerke München ausgeliefert, welche jedoch nicht übernommen wurden. 2020 erhält NMT den Auftrag für die weltweit schwerste vierachsige Rangierlokomotive, welche mit 140 t eine Achslast von 35 t hat und im April 2022 an Nippon Steel, Werk Nakabaru, in Japan ausgeliefert wird. Im Bau sind zu dem Zeitpunkt zwei weitere MMT-M-270-BDE für Indonesien. Ende 2023 wird der Bau von zwei Servicelokomotiven für die Metro in Sydney bekannt gegeben.

 

Quellen

 


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© Jens Merte