Krauss & Comp., München
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Krauss-Maffei AG, München-Allach
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Siemens Krauss-Maffei Lokomotiven GmbH


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Zur offiziellen Homepage: Krauss-Maffei AG.

Firmen-Geschichte

Die Locomotivfabrik Krauss & Comp. wurde von Georg Krauss am 17. Juli 1866 gegründet. Die Produktion wird auf dem Marsfeld beim Münchner Hauptbahnhof aufgenommen. Am 31. Mai 1872 erfolgt die Grundsteinlegung für das Zweigwerk in Sendling bei München. Um den Zoll auf Maschinenimporte zu umgehen wird am 1. September 1880 eine Filialfabrik in Linz an der Donau gegründet. 1887 wandelt man die Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft um.

1931 kommt es zur Übernahme der ebenfalls in München ansässigen traditionsreichen J.A. Maffei AG, das Unternehmen wird in "Lokomotivfabrik Krauss & Comp. - J.A. Maffei AG" umbenannt.

Bis 1937 wird die Produktion in den Werken Marsfeld, Sendlingen und Hirschau (ehemals Maffei) vollständig in die bereits 1922 begonnenen Werksanlagen in Allach bei München verlagert. Die Fertigung von Lokomotiven im Werk Linz wurde bereits 1930 aufgegeben.

1940 ändert man die Firmen-Bezeichnung  in "Krauss-Maffei AG". Bis heute blieb der Lokbau am Standort München erhalten, auch wenn besonders in den 1980er Jahren nur wenige Aufträge ausgeführt werden können. Nach jahrelanger Zusammenarbeit erhöhte der Siemens-Konzern zum 1. Januar 1999 seine Aktien-Beteiligung von 25 % auf 75 %. Das Unternehmen wird in "Siemens Krauss-Maffei Lokomotiven GmbH" umbenannt. Gefertigt werden in Allach bei München heute weiterhin Elektro- und Diesellokomotiven.

 

Produktionszahlen

Die erste Lokomotive lieferte Krauss an die Oldenburgische Staatsbahn, da die Bayerische Staatsbahn ihre Lokomotiven von dem schon seit 1841 Lokomotiven bauenden und ebenfalls in München liegenden Maffei-Werken bezog. Erst später gehen auch Krauss-Lokomotiven an die Bayerische, Österreichische und andere Staatsbahn. Der weit größere Teil der bei Krauss gebauten Maschinen waren aber kleine Dampflokomotiven mit insg. 116 verschiedenen Spurweiten. Diese wurden in fast jede deutschsprachige Gegend geliefert, aber auch der Export ins Ausland nach Bosnien, Finnland, Jugoslawien, Ungarn, Polen, Spanien, Griechenland, Japan, Italien und Namibia war beachtlich. Es folgen ab 1909 auch elektrische Lokomotiven, Motorlokomotiven werden hingegen erst nach der Übernahme der Maffei AG gebaut.

Als letzte Dampflok wird am 3. April 1956 die 65 018 für die DB ausgeliefert.

Die in den Werken Marsfeld, Sendlingen, Linz und ab 1922 auch Allach gebauten Lokomotiven wurden in der selben fortlaufenden Fabriknummernzählung eingereiht. Im Werk Linz beginnt man erst nach dem I. Weltkrieg mit einer separaten Zählung. Die letzte "Krauss"-Fabriknummer ist die 8512.

StückzahlBemerkung
8.512
höchste vergebene Fabriknummer
-1.170
im österreichischen Werk Linz gebaut
-54
nicht vergeben bzw. nicht gebaut (darunter zwei Straßenwalzen)
-40
Kessel
-31
Straßenwalzen und Lokomobile
-14
andere Hersteller (HANOMAG und Henschel)
-16
andere Erzeugnisse
7.187
von Krauss in München gebaute Lokomotiven ab 1866 bis 1931
8.357
von Krauss in München und Linz zusammen gebaute Lokomotiven

Bis zur Übernahme der Maffei AG sollen laut Krauss-Maffei folgende Lieferungen erfolgt sein: 8.462 bei Krauss gebaute Lokomotiven (Kessel etc. mitgezählt, nur 50 nicht vergeben), 5.840 bei Maffei gebaute Lokomotiven (Kessel etc. mitgezählt, 56 nicht vergeben) und 1.027 Straßenwalzen (nicht in den Lokomotivlieferverzeichnissen). Damit kam man auf 15.329 "gelieferte Lokomotiven" und führte hier die Fabriknummernzählung bis heute weiter. Die Ende 2023 höchste bekannte Fabriknummer einer bereits ausgelieferten Lokomotive ist die 23830/2023, eine Lok des sehr erfolreichen Typ Vectron, von dem zwischen 2010 und 2023 über 1500 Maschinen gebaut wurden. Allerdings sind rund 580 Fabriknummern in den letzten 10 Jahren noch nicht belegt oder keine Lieferung bekannt. Mit den weiteren Abzügen, die in der folgenden Tabelle genannt werden, ergeben sich nachweislich 6806 bei (Siemens) Krauss-Maffei bis Ende 2023 gebaute Lokomotiven:

StückzahlBemerkung
23.830
höchste vergebene Fabriknummern (Stand: Dezember 2023)
-15.329
von Krauss und Maffei "gelieferte Lokomotiven"
-591
storniert
-21
nicht vergeben bzw. nicht geliefert
-579
derzeit in den letzten 10 Jahren noch nicht vergeben
-403
Kessel
-15
andere Hersteller (Esslingen und Jung)
-4
Drehgestelle
-3
Umbauten
-1
Ersatzfahrzeugkasten
-66
antrieblose Schienenfahrzeuge (Wagen etc.)
-12
diverse Aggregate
6.806
von (Siemens) Krauss-Maffei nachweislich gebaute Lokomotiven ab 1931 bis Dezember 2023

Die große Zahl der stornierten Fabriknummern und Kessel entsteht im II. Weltkrieg, eventuell wurden hier andere Erzeugnisse eingezählt. In der Tabelle oben berücksichtigt wurden 30 Fahrzeugkästen für die SLM, die man 1994 lieferte. Insgesamt sieht die Bilanz für alle drei Werke zusammen gerechnet wie folgt aus:

Stückzahlder nachweislich gebauten Lokomotiven bei
5.459
J.A. Maffei AG
7.187
Krauss & Comp., Werke in München
6.806
(Siemens) Krauss-Maffei AG
19.452
Maffei, Krauss und Krauss-Maffei zusammen (Stand: Dezember 2023)

 

Quellen

  • Krauss-Maffei AG (Hrsg.): "Krauss-Maffei, 150 Jahre Fortschritt durch Technik 1838-1988", München, 1988
  • Bernhard Schmeiser: "Krauss-Lokomotiven", Wien, 1977
  • Dipl.-Ing. Schmeiser: Lieferliste Maffei
  • Dipl.-Ing. Schmeiser: Lieferliste Krauss-Maffei sowie Ergänzungen bis heute durch Eisenbahnfreunde
  • Lieferangaben unter https://www.elektrolokarchiv.de/


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© Jens Merte