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Hinter der gänigen Abkürzung "MAN" steht ein Unternehmen, welches im Laufe seines Bestehends mehrmals den Firmennamen wechselte:
10 Jahre nach der Gründung wird am 28. Februar 1851 der erste Güterwagen ausgeliefert. 1879 beginnt die Lieferung von Dampftriebwagen für die Hessische Ludwigsbahn und damit der Einstieg in den Lokbau, auch wenn man für diese Fahrzeuge nur die Aufbauten fertigte. Nach etlichen Straßenbahnwagen baut man 1899 nun auch eine "richtige" Lok, eine elektrische Rangierlok für eine Werkbahn.
Mit der Ausgliederung der Schienenfahrzeugproduktion aus der MAN entsteht 1986 die "MAN Gutehoffnungshütte Schienenverkehrstechnik AG", die 1990 an die AEG verkauft wird. Ab den 1. Juli 1993 heißt dieses Unternehmen "AEG Schienenfahrzeuge Nahverkehr & Wagen GmbH, Nürnberg", damit ist der Name MAN aus dem Lokomotivbau verschwunden. Auch dieses Unternehmen wird am 1. Januar 1996 dem Verkehrsbereich der "ABB Daimler-Benz Transportation Adtranz" angegliedert.
In Folge wirtschaftlicher Schwierigkeiten von Adtranz wird die Produktion im Nürnberger Werk eingestellt. 2001 wird die Integral Verkehrstechnik AG (IVT) gegründet, die die Fertigung von Schienenfahrzeugen auf dem ehemaligen Adtranz-Gelände in Nürnberg wiederaufnehmen will. Im Mai 2001 steigt der Frankfurter Konzern Connex mit 30 % bei der Integral Verkehrstechnik AG ein, das Hauptprodukt sollen Triebwagen des Typs "Integral" sein, wie sie bereits seit 1998 bei der BOB zum Einsatz kommen. Dort ist man nach einer langwierigen Pannenserie und der darauffolgenden Generalüberholung aller Fahrzeuge mittlerweile recht zufrieden mit den Fahrzeugen. Im österreichischen Herstellerwerk Jenbach hat man die Fertigung dieser Fahrzeuge jedoch mittlerweile aufgegeben. In Nürnberg sollen nun 150 Mitarbeiter die Produktion des "Integrals" wieder aufnehmen, sobald Adtranz das Gelände abgibt. Neben Connex halten die Consulting-Firma Tralau & Portner, die als Hauptinitiator des Unternehmens gilt und die österreichische Jenbach AG, die den Integral entwickelte, und die Patente einbringt jeweils weitere 30 % an der IVT. 10 % sind für Mitarbeiterbeteiligungen reserviert.
Zwar lieferte MAN neben unzähligen Waggons auch einige Lokomotiven, die meisten hier produzierten Schienenfahrzeuge waren aber Triebwagen. Die Fertigung in Nürnberg endete mit der Fabriknnummer 147626, unter der Ende 2000 der ICE "403 537-4" zusammen mit "403 037-4" (FNr. 174589) an die DB AG ausgeliefert wurde. In dieser Fabriknummernzählung sind neben Triebwagen aber auch antrieblose Beiwagen, Steuerwagen und auch Personen- und Güterwagen enthalten. Außerdem wurden hier auch Niederflur-Straßenbahnwagen gefertigt.
Über die Zahl der gebauten Lokomotiven können ebenso wenig genaue Angaben gemacht werden, wie über die Zahl der Triebwagen, da eine vollständige Lieferliste nicht vorliegt. Bekannt ist, dass die erste Lokomotive 1899 gebaut und an Siemens in Berlin geliefert wurde. Aus den weiteren Lieferungen, u.a. mit den Werknummern 9113, 9114 (Bj. 1923), 9117 (Bj. 1924 und 8332 (Bj. 1930) geht hervor, dass es offenbar keine einheitliche Zählung der gebauten Lokomotiven gab und das diese auch nicht in die Liste der Wagen und Triebwagen (sechstellige Fabriknummer) mitgezählt wurden. Der Lokomotivbau bei MAN war gegenüber den Waggon- und Triebwagenbau einfach unbedeutend und endete spätestens 1945 im Rahmen der Aufgabenteilung zwischen dem Lok- und Waggonbauverband.
Quellen
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